Mittwoch, 13. September 2006
Die Frage nach Gott: Gibt es Gott?
Die Frage nach der Existenz Gottes kann nur jeder aus seinem subjektiven Empfinder heraus beantworten. Wer nach einem Beweis für Gott oder gegen Gott sucht, der wird immer scheitern. Warum?

Beweisbar sind nur solche Dinge, die in irgendeiner Abhängigkeit zu einem anderen Ding stehen. So können wi ohne weiteres beweisen, dass ein Haus umfallen wird, weil wir dessen Größen bzw. Maße messen und in Zusammen zu seiner Umgebung stellen können. Dieser Zusammenhang sagt uns schließlich, ob das Haus einstürzen wird oder nicht.

Vielleicht noch ein einfacheres Beispiel:
Wir können beweisen, dass eine Glühlampe leuchtet, weil wir wissen, dass der Schalter auf Position "an" steht. Ob das Licht nun also an- oder ausgeschaltet ist, steht in Abhängigkeit zur Position des Lichtschalters.

Warum können wir aber über die Existenz Gottes keine beweisbare Aussage treffen? Gott ist der Ursprung aller Dinge und damit ist alles, was lebt von Gott abhängig; nicht jedoch andersrum.

Auch für dieses Phänomen ein Beispiel:
Ihr Hund steht in absoluter Abhängigkeit zu Ihnen. Nur wenn Sie ihm Futter geben, nur wenn Sie mit ihm Gassi gehen, dann kann Ihr Hund überleben. Und genauso besteht das Verhältnis zwischen Mensch und Gott.

Einen Aspekt fehlt bis hierhin jedoch. Ihr Hund ist für Sie - man spricht von empirisch - durch seine Sinneswahrnehmung erfahrbar. Er kann Sie sehen, riechen und vielleicht sogar schmecken. Gott ist dies alles für uns nicht.

Wir können Gott nur empfinden lernen. Deswegen ist Gott nur für den einzelnen subjektiv empfindbar. Deswegen wird es einen allgemeinen Gottesbeweis nie geben.

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Gott vs. Glühbirne?
Die Glühbirne ist dann in Abhängigkeit zum Lichtschalter zu stellen, wenn der Glaube besteht, dass der Lichtschalter korrekt angeschlossen, die Sicherung nicht durchgebrannt und die Leitungen ordnungsgemäß verlegt sind. Viele Menschen gehen diesen Weg: Sie glauben daran. Sie betätigen den Lichtschalter, und wenn dann das Licht nicht an geht, wenden sie sich umgehend an jemanden, "der sich damit auskennt", um den Ausgangszustand wieder herzustellen.

Die Existenz Gottes ist doch allein durch den Glauben schon bewiesen. Wer nicht glaubt, der muss nicht glauben. Doch wer glaubt, hat für sich die Existenz Gottes bewiesen.
Läuft mal etwas schief, stellt man sich die Frage "Wo war Gott dann und dann", geht man in die Kirche - zu jemandem "der sich auskennt", um den Ausgangszustand (des Gewissens) wiederherzustellen.

Bleibt nur eine Frage offen: Was geschieht, glaubt der Hund nicht mehr an den Menschen?

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Nun, Herr Deichmann,
aus Sicht des Nichtglaubenden besteht der Denkfehler des Glaubenden eben genau darin, dass der Glaubende meint, sein Glaube wäre schon der Beweis des Geglaubten. Während das für den Nichtglaubenden allenfalls ein Beweis dafür ist, dass man halt dieses oder jenes glauben kann - aber nicht muss.

Der Gedankengang des obigen Beitrags, dass sich Gott nun mal nicht beweisen lässt, ist nicht von der Hand zu weisen. Und wer sich einmal zu Gemüte führt, was in der Geistesgeschichte schon alles vergeblich probiert wurde, um Gott schlüssig zu beweisen, der wird (wie schon Immanuel Kant) zu keinem anderen Ergebnis kommen, als das es ein aussichtsloses Unterfangen ist.

Wer glauben will, soll meinetwegen glauben, was er will, aber nicht mit Beweisen kommen, die keine sind.

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